Auch und gerade in einer hochindividualisierten Gesellschaft wie der unseren gilt es sich in Bewusstsein zu halten, dass der Mensch ein Beziehungsgeschöpf ist. Aus den Beziehungen jedes und jeder Einzelnen ergibt sich zugleich Verantwortung: sei es für die eigene Familie, sei es für gesellschaftliche Strukturen, die Umwelt oder Mitmenschen in weit entfernten Regionen der Welt – aber auch für das eigene Selbst.
Unter diesem Blickwinkel der Verantwortung bietet die Herbstakademie 2017 Heidelberger Bürger*innen in Form eines bunten Programms aus Workshops und Vorträgen ideelle Anregungen und lebenspraktische Werkzeuge zu aktuellen sozial(-politisch)en Themen bieten.
Zeitraum: 04. November – 02. Dezember 2017
Die Angebote sind kostenlos (sofern nicht anders angegeben)
Programm
Verantwortung in der Natur: „Das Geheimnis des Waldes“
(Ein Geländespiel für Erwachsene, Familien und Kinder ab 8 Jahren)
Samstag, 4.11.17, 10:30 – 15:00 Uhr. Treffpunkt: Ehrenfriedhof Boxberg
Wir möchten Sie einladen, einmal einen ganz anderen Blick auf unseren Wald mit seinen einzelnen Bäumen und deren Lebensgemeinschaften zu wagen. Das, was uns als unberührte Natur oder gar Wildnis erscheint, ist bei genauem Betrachten wohl doch nicht so ursprünglich und es ist schon gar nicht selbstverständlich. Also, was ist überhaupt Natur und wie geht Naturschutz mit Kindern und Jugendlichen? Erleben macht Verstehen, ermöglicht Empathie und Liebe, duldet kritische Wahrnehmung und Phantasie, regt an zu Tatendrang, Gestaltung und Aktionen, ist die Basis für Bildung nachhaltiger Entwicklung. Im Laufe eines eigens dafür entwickelten Großgruppenspiels geht es um wissenswerte und erstaunliche Informationen, die helfen, die Zusammenhänge im Wald und das, was ihn ausmacht, grundlegend zu verstehen.
Naturerlebnisse stehen für viele Menschen in Kontrast zu ihrem Lebensalltag und werden in der Regel mit Entspannung, Spaß und Abenteuer assoziiert. Im Naturraum sind andere Formen des Umgangs und des Wissenserwerbs möglich und diese Art von Sinneserfahrung bietet jedem einzelnen besondere Erlebnisse. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse werden nachhaltig reflektiert und aufgearbeitet.
Zusatzinformation für die Teilnehmenden: Bitte achten Sie auf geeignete Outdoor-Kleidung, die auch schmutzig werden darf. Wander- oder Sportschuhe, ggf. bei Regen Kapuzenjacke, Regenhose und wasserfeste Schuhe (ein Regenschirm ist hinderlich beim Spielen). Rucksack mit ausreichend Getränke für die ganze Familie und einen kleinen Snack für die Pause zwischendurch.
Die Veranstaltung wird angeleitet von pädagogischen Fachkräften vom Team von he.du Natur-Erlebnis-Pädagogik aus Leimen, das natur-pädagogische Programme für Kinder und Jugendliche, Familien, Schulen und Unternehmen entwickelt und durchführt.
Verbindliche Anmeldung bis zum 25.10.17 unter hagar@teilseiend.de. Der Unkostenbeitrag pro Person beträgt: Kind 3 €, Erwachsener 5 €, Familie 10 €.
Wenn der Mensch, den ich liebe, depressiv ist (Vortrag mit anschließender Diskussion)
Sonntag, 12.11.17, 17:30 – 19:30 Uhr. Welthaus (Hauptbahnhof), 1. OG
Depressionen sind für viele Menschen noch immer mit einem Tabu belegt, gleichzeitig ist die Depression auf dem Weg, weltweit zur zweithäufigsten Erkrankung zu werden. Depression ist dabei nicht einfach nur „schlecht drauf sein“. Vielmehr ist sie eine eigenständige Erkrankung, die nicht nur die unmittelbar Betroffenen, sondern auch deren Partner und Familie an ihre Grenzen bringt. Der Vortrag wird über Erscheinungsformen, Behandlungs- und Unterstützungsmöglichkeiten informieren. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf der Frage liegen, wie Angehörige einen depressiven Menschen begleiten und unterstützen können, aber auch was sie nicht leisten können.
Sevim Cetinkaya hat in Heidelberg Psychologie studiert und arbeitet seit 10 Jahren als psychologische Psychotherapeutin im Psychiatrischen Zentrum Nordbaden, wo sie als Verhaltenstherapeutin mit u. a. depressiv Erkrankten arbeitet.
Wie gehen wir mit Hate Speech in Sozialen Netzwerken um? (Vortrag mit anschließender Diskussion)
Dienstag, 14.11.2017, 19:00 – 21:00 Uhr. Welthaus (Hauptbahnhof), 1. OG
Früher hieß es im Internet immer: “Don’t feed the trolls” – also: reagiere nicht auf verletzende Kommentare, um den Absendern keine Aufmerksamkeit zu geben. Bei Hassrede allerdings funktioniert die Strategie nicht: Wer Rassismus und Abwertung in der eigenen Timeline zulässt, hat bald immer mehr davon. Was können wir also tun, als Menschen, als Organisation? Welche Reaktionsweisen haben welche Vor- und Nachteile? Und wie gehen wir mit Menschen um, die Fakten gar nicht zuhören wollen?
Simone Rafael ist Journalistin und Chefredakteurin von – Netz für digitale Zivilgesellschaft der Amadeu Antonio Stiftung. Außerdem berät sie Organisationen, Medien und Zivilgesellschaft zum Umgang mit Hassrede in Sozialen Netzwerken.
Gelassenheitstraining. Ein gesunder Umgang mit Stress (Workshop)
Sonntag, 26.11.17, 10:00 – 16:00 Uhr. Gumbelraum im Karlstorbahnhof
Stress ist unser ständiger Begleiter im Alltag. Doch was genau ist Stress? Was macht er mit uns? Und was können wir gegen Stress tun? Diesen und weiteren Fragen widmet sich unser Gelassenheits-Workshop, der Impulse dazu geben wird, wie wir die Zügel unseres Lebens selbst in die Hand nehmen können. Mit einer Reihe praktischer Übungen soll der Anfang genommen werden zu einem neuen Bewusstsein unserer eigenen Wirkmächtigkeit. Wir werden erfahren, welche Kraft unsere Gedanken besitzen und wie wir diese Gedanken zu unseren Gunsten einsetzen können, um nicht nur physisch, sondern auch mental im Hier und Jetzt präsent zu sein.
Aufbauend auf zahlreichen Seminaren und Erfahrungen im Bereich „Mentales Training“ und Stressbewältigung entwickelte Nicolas Nagel sein eigenes Konzept Silent Transformation. Neben seiner Tätigkeit als Lehrer gibt er diese Methode in Seminaren und Kursen weiter.
Verbindliche Anmeldung bis zum 22.11.2017 unter krieger@teilseiend.de.
Wie gelingt ethisch-verantwortungsbewusster Konsum? (Workshop)
Samstag, 2.12.17, 11:00 – 15:00 Uhr. Welthaus (Hauptbahnhof), 1. OG
Welche Verantwortung tragen wir als Konsumenten für Umweltverschmutzung, schlechte Arbeitsbedingungen oder Ausbeutung von Ressourcen? Dieser Frage wird sich dieser Workshop widmen, in dem wir gemeinsam erarbeiten wollen, wie wir durch unser tägliches Konsumverhalten einen Unterschied machen können, ohne dafür zu tief in die Tasche greifen zu müssen.
Dr. Frieder Rubik, Jahrgang 1956, ist Leiter des Forschungsfelds „Ökologische Produktpolitik“ im Büro Heidelberg des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) GmbH.
Verbindliche Anmeldung bis zum 26.11.2017 unter krieger@teilseiend.de.
Kleidertauschbörse
Samstag, 02.12.2017, 13.30 – 16.00 Uhr, Welthaus (Hauptbahnhof)
Quillt dein Kleiderschrank über mit Dingen, die zwar schön sind, die du aber irgendwie nie trägst? Dann bring deine Schrankhüter (Kleidung, Schuhe, Accecoires) vorbei und tausche sie gegen andere Teile.