Als sich die Initiative Heidelberger Muslime im Jahr 2013 zusammengefunden hat, geschah dies aus dem Empfinden eines Desiderats: es war unser Anliegen ein Format zu finden, um die innermuslimisch wie gesamtgesellschaftlich gleichermaßen wirksamen diskursiven Konstruktionen von Muslimen als bloßer Randgruppe der Gesellschaft durch lebensweltliche Verschränkung und die Übernahme von Verantwortung für die Gesamtgesellschaft zu überwinden.

Auf der Suche nach Antworten dafür, wie Veränderung gelingen kann, sind wir auf das Beispiel christlicher Akademien gestoßen. So wie es christlicherseits nach dem Nationalsozialismus ein Anliegen war, die Entwicklung des demokratischen Nachkriegsdeutschlands ideell mitzugestalten, sehen wir uns auch heute angesichts desintegrativer gesellschaftlicher Entwicklungen durch globalisierte Unübersichtlichkeit und sich zunehmend polarisierenden Stimmungslagen in einer Situation, in der die Zivilgesellschaft mehr denn je Stärkung braucht. Wir befinden uns dabei in der glücklichen Lage, von unseren christlichen Geschwistern lernen zu können und arbeiten entsprechend an der Gründung einer Muslimischen Akademie nach christlichem Vorbild.

Von Beginn an haben wir uns insbesondere an den Akademien in unserer Region orientiert, darunter die Evangelische Akademie Bad Boll und die Katholische Akademie Freiburg. Glaube – Gesellschaft – Wissenschaft sind unserem Ansatz nach ein Dreiklang, der uns erlaubt unsere Gesellschaft und unseren Glauben im Movens wechselseitiger Verstärkung gleichermaßen zu gestalten.

Den Auftakt zum Akademiebetrieb im engeren Sinne bildete 2016 eine Internationale Fachtagung zum Potential muslimischen Engagements für die Zivilgesellschaft in der Kommune, dort also wo die Menschen alltäglich Miteinander gestalten.

Seit 2016 haben wir unterschiedliche Veranstaltungsformate und Projekte initiiert, die einerseits in der muslimischen Community und andererseits der Mehrheitsgesellschaft verankert sind und ebenso in beide wirken.