Um was geht es bei MIG?

Muslime sind vielfach Gegenstand (‚Objekt‘) von Diskursen und Berichterstattungen. Dieser Blickwinkel ist oft problem- bzw. defizitorientiert. Wenn Muslime selbst z.B. in Talkrunden zu Wort gebeten werden, dann geraten sie oft in die Defensive bzw. in die Situation als Repräsentanten aller Muslime wahrgenommen zu werden. Zugleich wird ein Diskurs von „oben“ nach „unten“ geführt. Es gibt bisher kein Format, in denen sich Muslime vor Ort (von unten/kommunal) subjektiv äußern können und dies wahrgenommen wird. Muslimische Gedankenwelten – da unbekannt – werden als besonders fremd oder „anders“ wahrgenommen. Muslimische Stimmen, die nicht Personen der Öffentlichkeit oder Funktionäre sind, werden gar nicht wahrgenommen. Zugleich wird ein innermuslimischer Diskurs wird – falls überhaupt – nicht gesamtgesellschaftlich transparent geführt. Es fehlt an einer öffentlich wahrgenommen Diskussions- und Gesprächskultur unter Muslimen. Es fehlen Diskussionen von Muslimen zu verschiedenen gesamtgesellschaftlich relevanten (auch kommunalen) Fragestellungen. Es fehlt ein niedrigschwelliger Zugang zu Gesprächen von „normalen“ Muslimen also nicht muslimischen Funktionären vor Ort. Das möchten wir mit dem MIG-Format ändern.

Das Forum MIG wird als 12-monatige Reihe  in verschiedenen Stadtteilen Heidelbergs umgesetzt. Über die Homepage von Teilseiend können Heidelberger Bürgerinnen und Bürger sowohl Themen einreichen als auch über diese abstimmen.

Hintergrund

Teilseiend möchte alternative Kommunikationsformate schaffen, aber auch einen Impuls für eine neue islamische Intellektualität setzen: mit MIG soll ein Forum der Begegnung und des Austauschs geschaffen werden, der sowohl den innermuslimischen als auch den bürgerschaftlichen Dialog voranbringen soll. Die Vision der muslimischen Initiative ist es, in Heidelberg eine islamische Akademie zu schaffen, die analog zu den kirchlichen Akademien als Resonanzraum bürgerschaftlicher Diskussionen wirkt.