Selbst die besten Ideen, das nachhaltigste Engagement und die professionellsten Strukturen bedürfen einer finanziellen Sicherheit, um gut und langfristig Früchte zu tragen. Wie aber sieht der Weg zur Finanzierung aus und mit welchen Stolpersteinen ist zu rechnen? Welche Haltungen und Erwartungen haben Stiftungen mit Blick auf Projektträger? Diesen und vielen weiteren Fragen widmete sich das Online-Kamingespräch am 17. Dezember 2020 mit Mariam Ahmed, Projektmanagerin bei der Stiftung Mercator.
Nach Einblick in ihren persönlichen Werdegang und ihren Einstieg in die Stiftungslandschaft zeichnete Frau Ahmed die Entwicklungen der letzten zehn Jahre – sowohl in Politik und Gesellschaft als auch in der muslimischen Vereinslandschaft – nach und erörterte deren Auswirkungen auf das Stiftungswesen: Muslimische Organisationen hätten an Zahl und Vielfalt zugenommen und zunehmend das Vertrauen seitens des Staates sowie von Fördergeldgebern gewonnen. Diese Entwicklung habe auch auf die Gestaltung und Ausrichtung von Förderprogrammen positiven Einfluss gehabt. Die Konkurrenz um begrenzte Fördergelder sei allerdings nach wie vor groß, weshalb Professionalisierung und Netzwerkarbeit weiterhin zwei wichtige Säulen in der Förderlandschaft darstellen.
Mit praktischen Hinweisen und Empfehlungen gab Frau Ahmed eine erste Orientierung, um die langfristige Etablierung von muslimischen Trägern zu fördern. Ihre Tipps reichten von Fortbildungsmöglichkeiten über Kooperationen, Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikationswege bis hin zur Mittelakquise. Dabei wurden die vielfältigen Herausforderungen für muslimische Organisationen adressiert und Lösungswege aufgezeigt. Mariam Ahmed sensibilisierte für geförderte Themen, Förderlogiken sowie -ziele von Stiftungen und wies auf die Chancen von zivilgesellschaftlichen Projekten hin. Die Teilnehmenden konnten ihre Fragen mit Mariam Ahmed diskutieren und bekamen Einblicke in die Stiftungsarbeit.
An der Veranstaltung nahmen Vertreter*innen von Die jungen Denker (DJD), der Bildungsinitiative FödeM (Förderung des deutschsprachigen Muslimseins), dem Interkulturellen Institut für Inklusion (I.I.I.) und der Islamischen Akademie NRW (IAN) teil.